Was sagt man dazu? – You don’t say!
Warum ist das so? Erlauben Sie, dass ich Ihnen meine kruden Thesen dazu unterbreite.
Gehen wir mal nur von den Fällen aus, in denen ein paar erläuternde Worte angebracht, nützlich oder hilfreich wären.
Vielleicht möchte die eine oder der andere, dass der Betrachter unvoreingenommen eine eigene Deutung entwickeln kann. Wenn das den Teilnehmern hilft: Gut.
Vielleicht ist es dem einen oder der anderen einfach schnurzpiepegal, was der Betrachter sich dazufabuliert.
Einerseit: Gratuliere zu der Reife, sich nicht von der Anerkennung des Publikums abhängig zu machen.
Andererseits: Menschen neigen dazu, das Fehlen von Informationen mit eigenen Annahmen auszugleichen. Und wenn man erstmal eine eigene Meinung gebildet hat, sollte man sie wieder aufgeben, nur weil sie falsch ist?
Will sagen: Deutungshoheit wird auch von Menschen beansprucht, die weder wohlmeinend noch faktenorientiert sind.
Ich meine, wenn man schon kritisiert wird, dann doch bitte für tatsächliche Unzulänglichkeiten.
Vielleicht ist die eine oder der andere überhaupt nicht in der Lage, das eigene Werk mit Worten zu erklären.
Das ist schade, aber kein Grund für Vorwürfe.
Vielleicht ist es für den einen oder die andere eine Vorsichtsmaßnahme:
Man stelle sich ein künstlerisches Manifest vor, das nicht ums Verrecken mit dem dazugehörigen Werk zusammenpasst.
Hat der Künstler das Werk nicht besser hinbekommen? Oder das Manifest? Oder beides?
Oder ist der Betrachter zu doof?
So oder so stehen beide Seiten nicht besonders gut da. Das müsste ja nicht.
Vielleicht ist es für die eine oder den anderen nur der Herdentrieb: Das würden schließlich alle richtigen Künstler so machen.
Bitte ergänzen Sie:
„Herdentrieb“ verhält sich zu „Kunst“ wie …
Vielleicht denkt der eine oder die andere, das Werk spräche für sich selbst. Manches Werk kann das womöglich, aber manch anderes eher nicht.
Mal ehrlich: Warum sollte irgendein Betrachter denn über hellseherische Fähigkeiten verfügen.
Letzlich liegt es im Ermessen des Künstlers und der Künstlerin, in welchem Ausmaß er/sie sich auch noch in Worten über die eigene Arbeit auslassen möchte. Oder ob überhaupt.
Darum schreibe ich ein paar Sachen auf, die mir dazu einfallen und hoffe, dem einen oder der anderen damit eine Hand zu reichen.
Why is this? Allow me to present my rough theories on this matter.
Let’s consider only the cases where a few explanatory words would be appropriate, useful, or helpful.
Perhaps some artists want the viewer to develop their own interpretation without bias. If this helps the participants: Good.
Perhaps some artists simply don’t care what the viewer concocts.
On one hand: Congratulations on the maturity to not depend on the audience’s approval.
On the other hand: People tend to fill the absence of information with their own assumptions. And once someone has formed an opinion, should they abandon it just because it’s wrong?
In other words: Authority over interpretation is also claimed by people who are neither well-meaning nor fact-oriented.
I mean, if you’re going to be criticized, it should at least be for your actual shortcomings.
Perhaps some artists are simply not capable of explaining their own work in words.
That’s unfortunate, but no reason for blame.
Perhaps for some artists, it’s a precaution:
Imagine an artistic manifesto that just doesn’t match the accompanying work at all.
Didn’t the artist manage to create his work as intended? Or the manifesto? Or both?
Or is the viewer too stupid?
Either way, neither side looks particularly good. This would not be necessary.
Perhaps for some artists it’s just herd instinct: After all, that’s what all real artists would do.
Please complete:
„Herd instinct“ relates to „art“ as …
Perhaps some artists think the work speaks for itself. Some work might indeed do so, but others not so much.
Honestly: Why should any viewer be expected to have clairvoyant abilities.
Ultimately, it is up to the artist to decide to what extent they want to verbalize about their own work, if at all.
That’s why I write down a few things that come to mind and hope to offer a helping hand to some of you out there.