Mit ca. 19 Jahren stellte ich eine Mappe mit Arbeiten zusammen, mit der ich mich an einer Kunsthochschule bewerben wollte. Drei, vier Menschen vom Fach bestätigten mir, dass ich damit kein Problem haben sollte, angenommen zu werden, und was soll ich sagen: Gleich die erste lehnte mich ab.
Ja, Himmel, Arsch und Wolkenbruch!
Nanu?
Deren Schreiben war so allgemein gehalten, dass sich daraus nicht ableiten ließ, was ich denn nun im speziellen falsch gemacht haben könnte. Also frug ich in der Hochschule, wie denn der diesjährige Bewerbungsprozess verlaufen sei.
Man sagte mir, weil im Vorjahr so viele genommen worden wären, kämen dieses Jahr nur zwei von 400 Bewerbern zum Zug, nämlich in der Klasse „Kochen als künstlerische Ausdrucksform“.
Da stellt sich die Frage, warum Bewerbungen entgegengenommen wurden, wenn gar keine freien Plätze verfügbar waren.
Sollten auch Sie hier einen Hauch Willkür wahrgenommen haben, verstehen Sie womöglich meine Schlussfolgerung:
Spiel mit niemandem, der selbst die Regeln aufstellt, nur damit er im Anschluss die Torpfosten verschieben kann.
Verstehen Sie mich recht:
Natürlich wäre ich so oder so von einer Ablehnung enttäuscht gewesen. Allerdings ist es ein Unterschied, ob die Gründe dafür im Rahmen der eigenen Unzulänglichkeiten liegen oder eben … nicht.
At around the age of 19, I put together a portfolio of works to apply to an art academy. Three or four professionals in the field assured me that I shouldn’t have any trouble being accepted with it. And what can I say? The very first one rejected me.
Bloody hell!
Oh my!
Their response was so generic that it gave me no clue as to what exactly I might have done wrong. So, I inquired at the academy about how this year’s application process had unfolded.
I was told that because so many applicants had been accepted the previous year, this time only two out of 400 candidates would be admitted—and that to the class „Cooking as an Artistic Form of Expression.“
Which raises the question: why were applications even accepted when there weren’t any available spots to begin with?
If you, too, sense a whiff of arbitrariness here, you might understand my conclusion:
Never play with someone who makes the rules themselves, only to move the goalposts afterward.
Don’t get me wrong:
Of course, I would have been disappointed by a rejection no matter what. But it makes a difference whether the reasons lie within one’s own shortcomings—or whether they don’t.