Die Kunst der Portrait-Karikatur von Pit Hammann: Ikonen der Popkultur als Kugelschreiber-Zeichnung.

Künstler vs. Künstliche Intelligenz – Artist vs. Artificial Intelligence

Ständig erfindet jemand etwas, wodurch eine spezielle Sache besser, schneller, einfacher, billiger oder ungefährlicher erledigt werden kann. Oder wodurch diese spezielle Sache sogar unnötig wird.

Derzeit ist dieses Etwas die künstliche Intelligenz, und seit kurzem haben die Nerds ihre Bestie vom Pflock gelassen. Okay, sagen wir, ein paar Anbieter gewähren der Öffentlichkeit begrenzten Zugang zu ihren Maschinen.
Man kann Texte, Bilder, Musik und Film herstellen lassen, allerdings:
Texte sind nicht unbedingt faktensicher, sondern teils frei erfunden;
Bilder beinhalten zuweilen mehr Finger, als die Anzahl der dargestellten Menschen es erwarten ließe;
und Musik und Film sind teils verblüffend, teils holprig.
Die Ergebnisse sind momentan also noch recht durchwachsen, so dass sich einige Leute über die Unzulänglichkeiten lustig machen und felsenfest davon überzeugt sind, dass die Maschine niemals kreativ werden würde.
Haha. Sie wird. Keine Sorge.
Sie wird intelligenter, als wir überhaupt begreifen können. Geht es nicht eine Nummer kleiner? Nope. Tut mir leid. Ich mache die Regeln nicht.
Erstmals in der Geschichte sind wir in der Lage, unsere Autarkie vollständig abzugeben, weil es eben geht und bequem ist.
Damit wird uns der evolutionäre Druck genommen, unsere Probleme selbst zu lösen, Herausforderungen selbst anzugehen und zu meistern. Und was geschieht mit einer Fähigkeit, wenn man sie nicht benutzt? Sie geht verloren.

Darum wird es Menschen geben, die im Überfluss degenerieren.
Und es wird Menschen geben, die diese Freiheit nutzen, in jede denkbare Richtung zu gedeihen. Mit der A.I. als dem besten Lehrer zu jedem Thema sollte hier einiges drin sein.*

Wenn die A.I. uns Menschen in allen Bereichen so haushoch überlegen sein wird:
Warum sollten Sie dann auf Kunst zurückgreifen, die von einem Menschen erschaffen wurde? Deshalb. Sie bekommt Gewicht, weil ein echtes, lebendes Wesen echte Lebenszeit und echte Fähigkeiten darauf verwendet hat.

———————-
* Ja, sicher, die meisten werden zu lebenden Batterien, die in einer Nährlösung vor sich hinsiechen, während sie eine simulierte Realität in die Hirnrinde gebeamt bekommen.

There is constantly someone inventing something to make a specific thing better, faster, easier, cheaper, or safer. Or even render that specific thing unnecessary.

Currently, that something is artificial intelligence, and recently the nerds have unleashed their beast from the stake. Okay, let’s say a few providers are granting limited access to their machines to the public.
You can generate texts, images, music, and film, however:
Texts are not necessarily factually accurate, but partly invented;
images sometimes include more fingers than the number of people depicted would suggest;
and music and film are sometimes astonishing, sometimes rough.
So, the results are still quite mixed at the moment, causing some people to make fun of the shortcomings and firmly believe that the machine would never become creative.
Haha. It will. Don’t worry.
It will become smarter than we can possibly comprehend. Can’t we scale it down a bit? Nope. Sorry. I don’t make the rules.
For the first time in history, we are able to completely give up our self-sufficiency because it’s possible and convenient.
This takes away the evolutionary pressure from us to solve our problems ourselves, to face and master challenges on our own. And what happens to an ability when you don’t use it? It gets lost.

That’s why there will be people who degenerate despite or because of abundance.
And there will be people who use this freedom to thrive in every imaginable direction. With AI as the best teacher on any subject, there should be a lot to gain here.*

If AI will be so vastly superior to us humans in all areas:
Why would you then resort to art created by a human? Because. It carries weight, as a real, living being has invested real life and real skills into it.

———————-
* Yes, sure, most will become living batteries, languishing in a nutrient solution while being beamed a simulated reality into their cortex.

Kugelschreiber-Zeichnung von Rutger Hauer als Roy Batty/ballpen drawing of Rutger Hauer as Roy Batty

Eine Verabredung – A Date

Mal angenommen, Sie hätten die Gelegenheit, sich mit jeder beliebigen Person Ihrer Wahl verabreden zu können.
Und es wäre egal, ob diese Person lebt oder schon verstorben ist, ob sie real oder fiktiv ist: Sie könnten sie treffen. Zum Abendessen, auf einen Kaffee, für ’ne Runde Tischtennis, piepegal.
Wer wäre das? Und warum ausgerechnet dieser Mensch? Was versprächen Sie sich davon? Was könnten Sie ihm geben, was von ihm bekommen?

Stellen wir uns beispielsweise vor, ich träfe Hellboy auf ein Bier. Aber da ich kein Dämon bin, den er abknallen muss, fände er mich furchtbar uninteressant. Dann tränken wir aus und unsere Wege trennten sich wieder.
Vielleicht ist es ja tatsächlich besser, sein Idol nicht zu treffen und sich lieber dessen Portrait aufzuhängen.

Let’s assume you had the opportunity to arrange a date with any person of your choice.
And it wouldn’t matter whether that person is alive or deceased, real or fictional: you could meet him or her. For dinner, coffee, a round of table tennis, whatever.
Who would it be? And why that person specifically? What do you hope to gain from it? What could you give him/her, or receive from him/her?

For example, let’s say I met Hellboy for a beer. But since I’m not a demon he has to shoot, he would find me terribly uninteresting. Then we’d drink up and go our separate ways again.
Perhaps it’s actually better not to meet one’s idols and instead hang their portrait on the wall.

Kugelschreiber-Zeichnung von Ron Perlman als Hellboy/ballpen drawing of Ron Perlman as Hellboy

Ruhm – Fame

Wären Sie gerne berühmt?

Einige Leute wären gerne jemand Besonderes, sind aber nicht fähig oder willens, das Besondere zu leisten, das dazu notwendig wäre.
Einige Leute wären gerne jemand Besonderes, ohne zu ahnen, wie der Alltag hinter der Besonderheit aussieht.

Sie finden hier eine ganze Reihe von Menschen, die auf die ein oder andere Weise berühmt sind. Manche mehr, manche weniger.
Manche gleich mehrfach (Harrison Ford als er selbst und als Rick Deckard, Han Solo, noch ein Han Solo, Indiana Jones).
Manche umso einzigartiger, als Person und in ihrer historischen Funktion (beispielsweise Dr. Martin Luther King jr.).
Am Ende des Tages sind es alle menschliche Wesen.

Also, wären Sie gerne berühmt?
Wenn nein: Warum nicht? Zu viel Druck? Zu gefährlich? Zu anstrengend?
Wenn ja: Warum? Geld? Macht? Anerkennung?
Und vor allem: Für was?

Would you like to be famous?

Some people would like to be someone special, but are not capable or willing to do what is necessary to be special.
Some people would like to be someone special without realizing what everyday life looks like behind that uniqueness.

Here, you will find a whole range of people who are famous in one way or another. Some more, some less.
Some in multiple roles (Harrison Ford as himself and as Rick Deckard, Han Solo, another Han Solo, Indiana Jones).
Some all the more unique as individuals and in their historical function (for example, Dr. Martin Luther King Jr.).
At the end of the day, they’re all human beings.

So, would you like to be famous?
If no: Why not? Too much pressure? Too dangerous? Too exhausting?
If yes: Why? Money? Power? Validation?
And above all: For what?

Portraits – von Hand gezeichnet Kugelschreiber-Zeichnung von Harrison Ford als Rick Deckard/ballpen drawing of Harrison Ford as Rick Deckard

Ihre Wahl – Your Choice

Ihnen kann ich es ja verraten: Ich bin kein Teil einer, geschweige denn der Kunstszene.
Keine Hochschule, keine Akademie, keine Galerie, keine Messe, kein Museum, kein Stipendium, kein Mäzen, keine Kuratorin. Nichts.
Und ich gehöre auch keiner avantgardistischen Subkultur an, keinem geheimen Zirkel, keiner Anti-Establishment-Bewegung. Nada.
Es ist nicht so, dass ich all das prinzipiell ablehnen würde (dazu aber an anderer Stelle mehr).

Sie sind also völlig auf Ihre eigene Urteilskraft zurückgeworfen, ob Sie meine Arbeit als Kunst kategorisieren oder nicht.

I can reveal to you: I am not a part of any art scene, let alone the art scene.
No university, no academy, no gallery, no fair, no museum, no scholarship, no patron of the arts, no curator. Nothing.
And I also don’t belong to any avant-garde subculture, secret circle, or anti-establishment movement. Nada.
It’s not that I would reject all of that in principle (but more on that elsewhere).

So you are completely reliant on your own judgment as to whether you categorize my work as art or not.

Warum Buntstift? – Why Coloured Pencil?

Weil er so variabel und anspruchslos ist, dass ich mir manchmal vorkomme, als nähme ich eine unzulässige, wenn nicht sogar unehrenhafte Abkürzung, um die Fläche auf dem Papier schneller und einfacher zu befüllen.
Immer, wenn ich diese alberne Interpretation überwinden kann, macht es mir, o Wunder, einen Riesenspaß.
Because it is so versatile and undemanding that sometimes I feel as if I am taking an impermissible, if not dishonorable shortcut to fill the space on the paper more quickly and easily.
Whenever I can overcome this ridiculous interpretation, it miraculously becomes a huge joy for me.
Foto Buntstiftstummel